Eigentlich ein Traumpass jeden Rennradfahrers. Mautpflichtig auf der Österreichischen Seite, gesperrt für Kraftfahrzeuge auf der Bayrischen Seite, wären da nicht zwei kurze Abschnitte mit 30% in der Spitze. Edi hatte den Hirschbichlpass schon im Juni „angetestet“ und war froh über seine Übersetzung.
Ich starte bei traumhaften Wetterbedingungen, jedoch mit schlechter Fitness nach drei Urlaubswochen mit hitzebedingtem Aktivitätsstillstand und lediglich 5bar Reifendruck (Luftpumpe kaputt) bei Schneizlreuth. Das Auto parkte ich schattig auf einem kleinen Parkplatz kurz vor der Samerbrücke über den Weißbach.
Heute testete ich auch zum ersten Mal die Routenführung meiner neuen Errungenschaft, einem Garmin Edge 820. Dies erwies sich als sehr komfortabel, da die Straße die Deutsche Alpenstraße B21 und deren Verlängerung B178 auf der Österreichischen Seite, sowie die B311 nach Saalfelden sehr stark vom Schwerlastverkehr frequentiert sind und sich aber die Gelegenheit bietet, den Tauernradweg zu benutzen. Dieser hat aber auch geschotterte Abschnitte, so dass ich auf Alternativen angewiesen war. Alles richtig mittels GPSies geplant und auf den Radlcomputer geladen. Es klappte perfekt. Auch die Routenabweichung aufgrund meines kleinen Sightseeing-Abstechers durch Lofer wurde sofort erkannt und mein kleiner Helfer führte mich zuverlässig wieder auf die Strecke.

Steinpaß

Bei Melleck passierte ich den Steinpass (615m) und gleich dahinter die Grenze nach Österreich. Südlich von Unken fuhr ich am Gasthof Kniepass (558m) vorbei, und dachte mir, oh noch ein Pass. Der Kniepass ist eigentlich eine Engstelle an der Saalach und war im 12. Jahrhundert schone eine strategisch wichtige Stelle. Und dann auch noch der Pass Luftenstein (648m) kurz hinter Sankt Martin bei Lofer. Nur gut, dass alle Pässe unter 1000m Meereshöhe (mit ein paar ganz wenigen Ausnahmen) nicht für unseren Team-Palmarès zählen.

Start in Weißbach bei Lofer

Almwiesen bei Stockklaus

In Weißbach bei Lofer ging’s dann los mit dem Anstieg zum Hirschbichlpass und dies schon mal ganz ordentlich über die ersten zweieinhalb Kilometer. Danach wird’s flacher und im Schatten der Bäume konnte ich meinen Puls wieder runterbringen.
Schöne Almwiesen bei Stockklaus öffneten den Blick auf das Kammerlinghorn und seine Nebengipfel (Edi kennt sie alle). Im Wald quert man dann den Weißbach. Hier bei der Waltlmühlsäge befindet sich ein Parkplatz, die Mautstation und ein Schild mit 30% Steigung. Die Rampe schaut furchterregend aus, aber im Stehen und mit unbändigem Willen schafft man die 200m. Eine kurze Verschnaufpause und noch so ein fieses Stück liegt vor einem. Hier habe ich die Segel gestrichen und 30m geschoben.

Österreichische Seite

Hirschbichl Passschild

Kapelle in Hirschbichl

Geschafft! Vorm eigentlichen Pass geht’s sogar noch ein paar Meter bergab. Passfoto und runter nach Hirschbichl zu Kaffee und Kuchen.
Die Abfahrt zum Hintersee ist gänzlich neu asphaltiert, in machen Abschnitten nicht minder steil und es fährt nur der Bus, was zu einer gewissen Vorsicht mahnen soll. Im Bereich des Hirschbichlklausgraben gab es wohl erst kürzlich einen beeindruckenden Felssturz und hier ist auch vorsichtiges Fahren angesagt, da zwei Fahrbahnabschnitte „felseinschlagsicher“ ausgeführt sind.

Achtung bei der Abfahrt

Hintersee

Auf dem Hintersee herrschte sommerliches Treiben und ich hätte auch ein kurzes Bad genommen, wenn ich eine Badehose dabei gehabt hätte. Aber wann hat man das schon 😉

Nationalpark

Über die wunderschöne „Alte Reichenhallerstraße“, die ich schon von einer letztjährigen Tour kannte fuhr einen letzten Anstieg bis zur Schwarzbachwacht (868m) und ließ es entspannt bis zum Ziel bergab laufen.

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