Was ist das bloß für ein Wetter! Von Mitte September bis gestern war ans Radeln in den Alpen nicht zu denken. Bereits im September hats runter bis auf 1400m kräftig geschneit und so manche Alpenpässe sind schon gesperrt worden. Und das am Anfang des goldenen Herbstes.
Also jeden Tag, an dem das Wetter einigermaßen mitspielt, ausnutzen. Heute war so eine vielversprechende Wetterprognose – nicht überall – aber im Inntal. Da für mich heuer das Motto „Almstraßen bevorzugt“ angesagt ist, recherchierte ich und recherchierte ich und recherchierte ich. Ich fand Erlerberg. Das ist eigentlich kein Berg, sondern eine asphaltierte Straße, an der zahlreiche Weiler und Höfe liegen, die zur Gemeinde Erl gehören. Die ganze Almenlandschaft nennt sich Erlerberg.
Eigentlich führt die Straße nicht nur von Westen sondern auch asphaltiert von der Südost Seite und zum höchsten Punkt. Da es sich um die Verbindung zweier Täler durch eine Einsattelung handelt ist der Scheitelpunkt als Pass einzustufen, wenn auch ein namenloser Pass. Der höchste Punkt liegt auf 992 m.ü.A. und zählt somit (leider) nicht. Er hätte es allerdings verdient!
In Rohrdorf am Sportplatz gibt es einen großen kostenlosen Parkplatz. Ist übrigens ein sehr guter Ausgangsort für Touren im Chiemgau.

Blick auf Neubeuern

Nix los

Start in Erl

Gleich zu Beginn gibt’s ein bayrisches Kleinod: Alt- und Neubeuern. Die Staatstraße über Nußdorf am Inn bis Erl ist genau richtig zum Einrollen. Es war wie am Anfang des Lockdowns: Überhaupt nix los.

Unten im Wald

Entlang des Trockenbachs

Almenlandschaft Erlerberg

Erlerberg Pass

Abfahrt Gränzing

530m Anstieg mit Blick auf den Zahmen Kaiser in einer Spielzeugeisenbahnlandschaft. Meine Tour ging weiter über Wildbichl, durch den Ritzgraben und über Rettenschöss nach Walchsee. Dort war ich als Kind im Urlaub auf dem Bauernhof und in der siebten Klasse im Schilager. Wie die Zeit vergeht.
Von Walchsee gings auf der B172 zurück Richtung Westen. Der Abstecher über Buchberg (schon wieder eine Almen- und Bauerhoflandschaft) lohnte sich. Super Aussicht auf das Mangfallgebirge. Ich war zu schnell, um rechtzeitig zum Fotografieren anzuhalten .

Auf der Abfahrt nach Wildbichl

Vor Walchsee

Hohenaschau

Bei Sebi warteten sieben Kehren über 300 Höhenmeter bis zu Grenze. Von da ab hieß es mit Tempo durchs Aschauer Tal. Hohenaschau und Aschau sind zwei weiter wirklich sehenswerte Dörfer mit Schloss, Kloster und der Kampenwandseilbahn. In Frasdorf entschied ich mich für die schwierigere Variante über Samerberg (das auch kein Ort ist sondern eine Gemeinde mit Törwang als Gemeindeverwaltungssitz). Die Straße über Rossholzen zurück nach Rohrdorf ist sicher die fürs Rennrad besser geeignete Variante, ich wollte aber noch die Aussicht auf die Seen genießen und radelte nach Obereck.

Was für ein herrlicher Blick. Die Abfahrt war dann nicht sehr prickeln. Offensichtlich hatte das Zementwerk den Straßenbelag spendiert.

Aussichtskapelle Samerberg

Fazit: Sehr schöne und abwechslungsreiche Runde zu jeder schnee- und eisfreien Jahreszeit über 80km und immerhin knapp 1500 Höhenmetern.

Hier geht’s zur Strecke: Erlerberg

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