In normalen Zeiten kann man diese Runde wahrscheinlich nicht empfehlen. Die Bundesstraße B305, auch Teil der Deutschen Alpenstraße ist gut ausgebaut, der Belag in tadellosem Zustand, aber auch sehr stark frequentiert. Es sind aber gerade keine normalen Zeiten und Verkehr – Fehlanzeige! Doch selbst in normalen Zeiten könnte es durchaus lohnenswert sein, sich auf diese Chiemgau-Runde zu begeben, da nahezu perfekte Radlwege vorhanden sind. Der schönste verläuft von Siegsdorf nach Grassau.

Ich startete kurz nach halb 12 vom Pendlerparkplatz Bernau. Der liegt gleich an der Autobahnausfahrt, hat 28 Stellplätze und ist kostenlos. Die ersten elf Kilometer liefen gut, genau richtig zum Einrollen. Bei Marquartstein wählte ich die Umgehung „Lanzinger Straße“ bis Raiten. Der kleine Anstieg war gut als Vorbereitung für den kommenden ersten Pass. Auf 7,7 km geht’s von Unterwössen über 240 Höhenmeter auf den Masererpass. Mit seinen 793 m über NN zählt er aber nicht zur Team Tacho Bergwertung.
In Reith im Winkel machte ich kurz Pause. Man sieht der Ort, eigentlich ganz hübsch, lebt nur vom Tourismus, d.h. momentan gar nichts los.
An der Maustation Seegatterl waren die Schranken unten und lauter “Gesperrt-Schilder” (auch für Fußgänger!). Zum Glück konnte ich zwei Ausflügler mit einem Wohnmobil, die gerade versuchten ein Maut-Ticket am Automaten zu ziehen, fragen, ob man denn zur Winkelmossalm fahren darf. “Seit gestern” war die beruhigende Auskunft.
Los geht’s gleich mit 18%. Ist aber nicht so dramatisch. Danach nimmt sich die Straße zurück und es geht lange leicht bergan, rechts eine Felswand, links die Dürrnbachschlucht. Sehr schööön.

Kurz vor Winkelmoos gibt’s nochmals ein kurzes steiles Stück und schon ist es geschafft. Das Almgebiet ist recht weitläufig und hat zwei berühmte Gebäude. Die Winkelmoosalm, die Geburtsalm von Rosi Mittermaier und die “Die römisch-katholische Nebenkirche St. Johannes der Täufer (auch Bergkirche St. Johann oder St. Johann im Gebirg genannt) auf der Winklmoos-Alm bei Reit im Winkl ist ein modernes Kirchengebäude, das in den Jahren 1963 bis 1966 nach den Plänen des Münchner Universitätsprofessors Josef Wiedemann errichtet wurde” verschandelt die ganze Landschaft.
Da die Teerstraße noch nicht zu Ende war, beschloss ich noch weiter zu fahren. Ich folgte dem Schild “Dürrnbachalm”. Die Straße (Weg) ist für KFZ aller Art gesperrt. “Mal schaun, wie weit’s noch geht. Und es geht noch weit! Bis zur Dürrnbachalm. Nach einer kurzen (Verschnauf)-Pause setze meine Runde talwärts fort und radelte nach Ruhpolding, ein wirklich schöner Ort.

Der Rückweg über Scharam forderte nochmals meine Oberschenkel, doch diese Umgehung um Siegsdorf lohnt sich. Ich landete auf der Adelholzener Straße! Etwas nördlich liegt Bad Adelholzen, wo unser berühmtes bayrisches Mineralwasser herkommt. Ich sparte mir den Abstecher. Die Straße nach Grassau ist super (bereits Eingangs erwähnt). Das ist der wahre Chiemgau.

Da fällt mir noch ein: Wir sollten mal von München nach Salzburg radeln.

Die Strecke findet ihr hier: Winkelmoosalm und Dürrnbachalm

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