Eine Kaltfront hatte Italien am ersten Maiwochenende voll erwischt. Es schneite bis 1300 m so viel, wie wohl das ganze Jahr nicht in den italienischen Alpen.
Willi und ich machten uns trotzdem auf dem Weg zu einer Tour mit ungewissem Ausgang. Wir starteten um 12:00 Uhr nach Bagolino auf der alten Straße SP241. Es ging gleich steil zur Sache. Eigentlich gut zum Warmfahren bei doch recht frischen 11°.
Geplant hatten wir eine Runde zum Passo Croce Domini, über Giogo dela Bala zum Passo del Maniva und zurück über den Passo della Spina. Es hatte den ganzen Sonntag geschneit und wir wussten zumindest, dass die Straße bis 1500 m schneefrei war. Ob wir bis zum Giogo dela Bala (2136 m ) fahren können, mussten wir nicht. Hier hätten uns auch 5,6 km Naturpiste erwartet und wir wollten dort wenigstens nicht im Schlamm versinken. Wir fuhren diesmal mit einem kleinen Rucksack und hatten warme Klamotten, sowie lange Handschuhe dabei. Gleich hinter dem ersten Ort Riccomassimo war die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Gut für uns, aber wir hatten sowieso nur erst zwei Autos gesehen. Bagolino ist ein sehr imposanter Gebirgsort.
Wir erreichten das Skigebiet Gaver. Vor einer Brücke war dann auch fast Schluss, denn die Straße war mit massiven Betonblöcken gesperrt. Dies sollte uns nicht aufhalten, zu mal Fußspuren uns den Weg um die Absperrung zeigten.
Die Straße wurde jetzt schmaler und bald erreichten wir einen schönen Lärchenwald.
Da lagen jetzt unter großen Bäumen letzten Schneereste auf der Straße. Durch einige konnten wir fahren, über andere mussten wir das Rad drüber tragen. Auf 1668 war dann Schluss. Der Wald wurde jetzt dichter und wir erreichten den Fuß einer geschlossenen Schneedecke. Ich ging noch bis zur nächsten Kehre aber es war unmöglich bis zum Goletto di Gaver weiterzufahren. Nach einer kurzen Pause entschieden wir uns zum Umkehren.
Kein Pass an diesem Tag und trotzdem eine wunderschöne Gebirgstour zum Auftakt unseres Trainingslagers.