Viermal hatte ich diese Tour verschoben. Weil zurzeit keine Flugzeuge fliegen, stimmen die Wettervorhersagen fast nie. In meinem Fall änderten sie sich immer am Vortag zum Schlechten.
Heute hat‘s geklappt, wenn auch nicht bei ganz frühlingshaften Temperaturen. Durch das Allgäu zu radeln ist immer was Besonderes. Zum einen, weil es landschaftlich einmalig ist, zum anderen, weil die Anfahrt mit dem Auto immer furchtbar langwierig ist. Ein Kaffee kurz vorm Start weckte meine Radlgeister.
Meine ausgetüftelte Strecke ist eine der schönsten (wenn nicht gar die Schönste) im Voralpenland zwischen Salzburg und dem Bodensee. Und gerade jetzt, wo kaum Autoverkehr herrscht, ist es hier besonders ruhig.
Als Herausforderung musste auch diesmal wieder ein Anstieg zu einer Almhütte herhalten. Die Drehhütte liegt im Ammergebirge, nahe dem Schloss Neuschwanstein. „Die asphaltierte Straße ist im Top-Zustand“. Das stimmt bis zum zweiten Parkplatz. Ab da ist sie auf 1,2km nur ein Flickenteppich aus Teer-Resten, Sand und Kies. Im weiteren Verlauf bis zur Hütte ist sie wieder im 1a Zustand. Das ist auch gut so, denn die Steigungsprozente sind im zweistelligen Bereich und erreichen zwischendurch auch mal die 22%. Zur Belohnung des mehr als 400 Höhenmeter langen Anstiegs gab’s eine Speckknödelsuppe.
Zurück nach Norden blies mal wieder ein strammer, kalter Nordwind. Im herrlichen Tal entlang des Flusses Halblech war es windgeschützter und mir wurde endlich wieder warm.
Willi schickte mir unterwegs eine Nachricht und die passte auch zum heutigen Tag:
„Ich war in 3 Kneipen und jede Kellnerin wollte meine Adresse und Telefonnummer“
Hier geht’s zum Streckenplan