Ichthyosaurier
Wir nutzten den einzigen schlechten Tag, um den Saurier zu besuchen. Dieser war allerdings hinter Glas geschützt, so dass ein Fotografieren schier unmöglich war. So bleibt die Frage, gibt es ihn wirklich.
“Erst kommt die Pflicht, dann die Kür!”
So könnte man die Rundtour an diesem Tag be-untertiteln.
Ammoniten
Zur Pflicht: Kühl, teils bedeckt, abgeerntete Lavendelfelder und trotz der Nebenstraßen viel Autoverkehr. Wir fragten uns, wo wollen die alle hin. Auch gibt’s auf den gesamten 52 Kilometern kein einziges Restaurant, keine Bar, keinen Laden, keine Tankstelle. Erst in Mézel, das wir links liegen gelassen hatten, beginnt die südliche touristische Infrastruktur.
Zur Kür: Von Norante auf der D20 über die Pässe Col de Corobin und Col de Pierre Basse zurück bis Digne-les-Bains.Sonne, Ruhe, Landschaft. Aber von unten weg, gleich mal an die 10%. Nachdem dies erstmal geschafft war, kam das erste Kilometerschild für Radlfahrer. Was für eine berühmte Straße, dachte ich. In einer Kurve weiter oben entdeckte Balla dann das Beweisstück: Route Napoleon
Eine Viertelstunde später, Balla schaut mal wieder nicht auf den Garmin, sondern vorwiegend in die Landschaft. „Da schau!“ Und tatsächlich, auf einer großen schrägen Platte ein riesiger Ammonit. Sind wir die ersten, die das Fossil entdecken? Wann wurde es freigewaschen? Die letzten Tage?
Wir wechselten die Talseite und befanden uns in einer bäuerlichen Gegend. Wie schon weiter unten, ist es nie klar, wie die Straße weitergeht. So sind die alten Wege. Sie wurden immer den besten Gegebenheiten der Landschaft angepasst und nicht den kürzesten. Das macht sie so spannend.
Der letzte Kilometer zum Col de Corobin ist im schattigen Kiefernwald. Die Aussicht in die umliegenden Hügel, die Ruhe, die herbstliche Wärme – traumhaft!
Dann geht’s erstmal runter, bevor es wieder rauf zum Col de Pierre Basse ansteigt. Auch hier ist die Landschaft beeindruckend. Schwarzer Mergel, schiefe Steinplatten, geriffelte Berghänge, unterschiedliche Farben der Gesteinsschichten wechseln von Kehre zu Kehre. Fast am Hotel angekommen, genossen wir noch bei einem kleinen Abstecher zum Bergdorf Entrages das milde Herbstwetter.