Ich war insgesamt 2 Wochen mit dem Rennrad in Frankreich. Ein gutes Dutzend Pässe war die Beute:
Col des Fosses – 745m
Col du Cendrier – 793m
Col de la Berche – 864m
Col du Cruchon – 903m
Col de la Cheminée – 925m
Col du Ballon – 929m
Col de Colliard – 979m
Col de Belleroche – 1056m
Col de Richemond – 1060m
Col de Cuvillat – 1073m
Col La Rochette – 1113m
La Selle de Fromental – 1174m
Col de la Biche – 1325m
Col du Grand Colombier – 1501m
doch alle NICHT in den Alpen — also leider nix für meine TeamTacho-Palmares
Mit dem Rennrad im Bugey
Zunächst gings ins Gebiet Bugey / Valmorel. Hierbei handelt es sich um den südlichsten Ausläufer der Bergkette des Jura. Im Westen und Süden von der Rhone begrenzt, im Osten sind es nur wenige Kilometer nach Lyon. Eine von Land- und Forstwirtschaft geprägte Mittelgebirgslandschaft. Sportlich ist es vor allem im Winter für Skilangläufer interessant.
Was die Gegend für den Rennradler zu bieten hat? Null Verkehr, Schluchten und Pässe, und vom Tal aus gibt es richtig lange, schwere Auffahrten. Deshalb hat in den letzten Jahren auch die “Tour de France” das Gebiet entdeckt .
Nachteil: Die Straßen haben leider meistens den grob gesplitteten, rauen, absolut nicht rollenden Asphalt. Und die Gegend wirkt für mich, ausser in den Tälern, fast unwirklich verlassen. Offene Bars oder Restaurants sind rar.
Ende Mai hatte ich mich am Hochplateu von Hauteville-Lompnes einquartiert(mehr dazu unter https://www.baazwadl.net/bugey-rennrad-hauteville-lompnes/) . Die Nächte waren saukalt(4°), tagsüber wars angenehm bis 25°. Hier ein paar Impressionen:
Mitte Juni (Temperaturen bis 40°, auch abends im Schatten noch unerträglich heiss) standen die eigentlichen Highlights des Gebiets am Programm. Die Tour-de-France Pässe Grand Colombier (nicht verwechseln mit dem Colombier im Aravis) und Col de la Biche. Stützpunkt war diesmal im Tal der Ort Artemare . Mehr dazu unter https://www.baazwadl.net/bugey-rennrad-artemare/
Col du Grand Colombier über Lochieu, und zurück über Culoz
die Route Grand Colombier mit Downloadmöglichkeit bei caminaro
Col de la Biche, und zurück über Col de Richemond
die Route Col de la Biche mit Downloadmöglichkeit bei caminaro
dann gabs schließlich westlich von Belley noch den Bergstock bei Ordonnaz zu erkunden.
die Route Col des Fosses mit Downloadmöglichkeit bei caminaro
Die Hitze war unerträglich, deshalb Ortswechsel.
Ab in den tiefen, dunklen Wald.
Wald = Bäume = Schatten
Auf ins Livradois-Forez nach La Chaise-Dieu!
Dieser Naturpark gehört zur Auvergne und liegt in etwa zwischen Clermont-Ferrand und Saint-Etienne.
Er ist ebenfalls land- und forstwirtschatlich geprägt. Aber vor allem findet man Wald, Wald, Wald. Und für mich gabs auf 1000m Höhe annehmbare Temperaturen um 28° mit permanentem, kühlenden Wind.
Die Dauphine-Rundfahrt führte in den letzten Jahren(auch heuer wieder) genau hier durch. Auf den beiden von mir hier gefahrenen Runden, gab es einen 10km langen Anstieg mit 5-6% auf dem der Straßenbelag mit den Namen von Alaphilip und Konsorten bepinselt war.
Eine Landschaft wie im Bayrischen Wald, nur ohne Touristen, ohne Autos, und … ohne Bewohner.
Die Orte fast menschenleer. Eher findet man ein 4-blättriges Kleeblatt, als eine offene Bar!
Deshalb um so erstaunlicher: die Straßen sind in absolut fantastischem, ja himmlischen Traumzustand!
Wer das finanziert? Keine Ahnung, ich vermute das Departement Rhone-Alpes-Auvergne (“le departement aide ses communes”)
Dabei ist die Gegend ideal auch zum Wandern und zum Erkunden von historischen Gebäuden. In beinahe jedem noch so kleinen Weiler steht eine romanische Kirche.
Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber aus dem kühlenden Wind wurde Sturm(“vigilance orange”). Wenn in der kurvigen Abfahrt der Wind mit 70km/h und mehr in den Lenker greift, droht der Sturz in den Graben. Habe sicherheitshalber versucht einen guten Meter Abstand vom Straßenrand zu halten.
Schade. Tolle Gegend. Mehr dazu auch unter https://www.baazwadl.net/rennrad-la-chaise-dieu/
Route Saint-Sauveur-La-Sagne mit Downloadmöglichkeit bei caminaro
Route Saint-Vert mit Downloadmöglichkeit bei caminaro
sah auf den ersten Blick wirklich supersteil aus. Zu Hause extra Geodreieck rausgeholt. Aber es täuscht total. In Wahrheit sind es glaube ich 8,5%.
Liegt wohl daran dass man sich nicht in der selben Ebene befindet. Hier noch Bild ein paar Meter weiter vom letzten km. Würde man hier messen, ging es scheinbar zum Pass sogar bergab.
der letzte km am Grand Colombier – doch nicht so steil
Super schöne Landschaft, aber auch die Fotos sind erste Sahne. Die 19° sind umgerechnet gute 34%. Das bist du nicht wirklich gefahren, oder?