Wir starteten zu Jans Unzeit um halb neun. In Anbetracht der Jahreszeit und der Schwierigkeit der Strecke mussten wir so früh aufbrechen. Das Wetter zeigte sich schon von der schönsten Seite. Die ersten 13km bis Predazzo sind flach und bestens zum Einfahren geeignet. Danach ging‘s ab zum Passo Rolle. Viel Wald, fast gar kein Verkehr und moderate Steigungen machten die Auffahrt zum Genuss. Alle Kilometer gibt es ein Schild am Straßenrand mit Angaben zur durchschnittlichen Steigung des kommenden Kilometers, der Höhenangabe und einem grafischen Balken, der anzeigt wieviel man schon zurückgelegt hat und wieviel man sich noch quälen muss. Andreas wird’s freuen.
Die Abfahrt eröffnet spektakuläre Blicke auf die Palagruppe. Fotos gibt es dann zur Tour.
Nicht so leicht war dann der Passo Cereda. 600Hm mit fast immer über 10% forderte Durchhaltevermögen. Mittlerweile machten wir uns Gedanken ums Mittagessen. Wie ein Geschenk des Himmels hatte an der Forcella Aurine eine Wirtschaft auf. Man muss jetzt wissen, dass um diese Jahreszeit fast alle Hotels und Restaurants geschlossen haben.
Es gab leckere hausgemachte Spagetti, Wasser und Apfelsaft serviert vom ehemaligen Langlauf-Olympia-Teilnehmer und das für nur 10 Euro.
Gut gestärkt und mit einem frisch geputzten Rennrad (Volker, dachte er muss mal durch den Acker fahren) ging’s lange bergab. In Cencenighe Argodino machten wir in der Bar, in der das legendäre Team Tacho schon 2013 rastete, Kaffeepause. Die kommenden 1200Hm mit 15% Rampen habe ich Volker vorsichtshalber mal verschwiegen. In Falcade mussten wir nochmals unsere Kohlehydratspeicher auffüllen. Schinkentost und Cappuccino. Der Passo San Pellegrino türmt sich unbarmherzig auf und mit der nahenden Dämmerung gaben wir alles, was die Beine noch hergaben.
Der Rest war dann nur noch ein Kinderspiel.