Das Salz
Die Strandpromenade von Cervia ist ein langer gerader Kilometer. Es ist der ideale Ort für den Start und das Ziel des Granfondo Via del Sale. Der Granfondo wird vom Club Fantini organisiert und feiert in diesem Jahr ihre siebenundzwanzigste Ausgabe. Das Salz, das im Namen vorkommt, verweist auf die Saline von Cervia. Schon die alten Etrusker hatten die Saline bemerkt. Das Salz wurde als das weiße Gold bezeichnet: Es war nicht nur unerlässlich für die Lebensmittelkonservierung, sondern wurde auch als Währung verwendet, um die geleistete Arbeit zu bezahlen. Im Laufe der Zeit wurde das Salz zuerst gesammelt und dann in die Dörfer auf den Hügeln über Cervia gebracht. Der Granfondo möchte diese alte Tradition erneuern, und die Radfahrer durchfahren diese Straßen auf den Hügeln zu anderen Zeiten und unter anderen Bedingungen.
Das Ritual
Die Hügel
Die Landschaft der Ebene fliegt schnell vorbei, wie aus dem Fenster eines Zuges. Aber für Radfahrern sind keine Ablenkungen erlaubt. Am Fuße des ersten Anstiegs des Monte Cavallo zerfällt die Gruppe. Hier sind die ersten Hügel, auf denen diejenigen aufstiegen, die das Salz trugen. Im Aufstieg behält jeder sein eigenes Tempo bei, die Gedanken finden Raum und das Treten wird zum Paradigma der Bewegung im Hier und Jetzt. Vom Gipfel des Monte Cavallo aus ist die Abfahrt steil und die Straße teilweise holprig. Es ist äußerste Vorsicht geboten. Hier ist Borrello, wo sich die Wege der Radfahrer für die lange oder kurze Strecke trennen.
Die Freude
Oben angekommen, erreicht man die Bar Barbotto für eine Pause an der zweiten Verpflegungsstation. Dann geht es rasant bergab nach Mercato Saraceno. Hier kehrt man ins Tal zurück und atmet die Luft des alten Dorfes ein, das man über das Kopfsteinpflaster durchquert. Die Ebene und die Geschwindigkeit kehren zurück. Aber jetzt ist es schwieriger, Allianzen zu finden. Die Stärksten sind bereits auf dem Weg ins Ziel. Für die anderen gibt es 17 Kilometer flaches Gelände bis zur Basis des dritten Anstiegs.
Es ist ein Zeitfahren von 2,7 Kilometern, das in Fromignano (285 m) endet. Die ersten Meter sind steil und anspruchsvoll, dann wird die Steigung sanfter. Dann wieder bergab, um den 100. Kilometer zu überwinden und zum letzten Anstieg von Lizzano (160 m) zu gelangen. Es sind zwei einfache Kilometer, die schnell vergehen und in die flache Strecke zum Ziel führen. In den letzten 30 Kilometern ist es entscheidend, eine Allianz zu finden. So fährt man schnell, um die Freude dieses ersten Sonntags im April zum Ziel des Granfondo Via del Sale zu tragen.
Superbericht! Reif für die Zeitschrift “tour”.
Das veröffentlicht Tour vermutlich nicht! Da ist ja keine Werbung für Canyon enthalten ……
Kompliment!
Ein toller Bericht. Es geht halt nichts über Frühjahrsradeln in bella Italia!
Fantastico! Hast du denn noch ein paar Daten?